Stand: 10.03.2021 23:44 Uhr
Der zuletzt schwer strauchelnde FC Liverpool um Teammanager Jürgen Klopp hat RB Leipzigs Titeljäger eiskalt eliminiert und darf von der Wiedergutmachung für eine bisher verkorkste Saison träumen. Englands offensiv hochgefährlicher Meister besiegte den Vorjahres-Halbfinalisten im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League völlig verdient mit 2:0 (0:0) und zog in die Runde der letzten Acht ein.
In Budapest verteidigten die "Reds" so den 2:0-Vorsprung aus dem Hinspiel souverän und wahrten ihre einzig verbliebene Titel-Chance. Die Sturm-Superstars Mohamed Salah (70.) und Sadio Mané (74.) schossen das Team von Jürgen Klopp ins Viertelfinale.
Mit dem Ticket für die nächste Runde (6./7. und 13./14. April) in den Händen, dürfte Liverpools Negativlauf in der Premier League ein kleines bisschen besser zu verarbeiten sein. Dort hat das Klopp-Team nach sechs Heimpleiten in Serie kaum noch Aussichten auf die Qualifikation für die Königsklasse, geschweige denn auf die erfolgreiche Titelverteidigung. Obendrein sind die Reds in allen Pokalwettbewerben bereits ausgeschieden.
RB-Coach Julian Nagelsmann konstatierte fair: "Wir waren nicht gut genug, um die nötigen Tore zu erzielen. Wir sind kaum in einer emotionalen Weise reingekommen, wie wir es zuletzt im Pokal oder in der Liga hatten. Nach dem 0:2 war das Spiel gegessen." "Wir haben einfach gut gespielt und gegen einen guten Gegner richtig gut verteidigt", sagte Klopp am ARD-Mikro , "aber die größte Leistung war, dass man nicht gesehen hat, wie stark Leipzig eigentlich sein kann."
Leipzig muss das Aus in Europa nun schnell abschütteln. Der Fokus liegt nun auf den Titelchancen in der Bundesliga und im DFB-Pokal. In der Bundesliga liegt RB nur zwei Zähler hinter Spitzenreiter Bayern München, im heimischen Cup geht es im Halbfinale im Mai gegen Jahn Regensburg oder Werder Bremen.
Wenig Aggressivität bei Leipzig
Angesichts des klaren Rückstandes wollte RB-Trainer Julian Nagelsmann die Leipziger im "Do-or-Die"-Spiel gegen Liverpool nicht "blauäugig" aufs Feld schicken. Doch wer Leipzig aggressiv und angriffslustig erwartet hatte, wurde jäh enttäuscht.
Die erste gute Chance erspielte sich von Beginn an kontrollierende Liverpool. Georginio Wijnaldum hob den Ball über die Abwehr hinweg auf Mané (6.), der per Volley ein gutes Stück über das Tor zielte. Leipzig verlegte sich mehr auf Konter. Einen solchen veredelte Dani Olmo (10.) beinahe zur Führung, doch scheiterte er an Liverpools Torwart Alisson Becker.
Liverpool strahlte in der Folge mehr Gefahr aus. Nach einer Ecke von Trent Alexander-Arnold musste sich RB-Keeper Peter Gulacsi strecken, um einen Kopfball von Diogo Jota (19.) noch über die Latte zu lenken. Fünf Minuten später lief Salah alleine auf den Leipziger Kasten zu, auch diesmal parierte der ungarische Schlussmann.
Vor der Pause steigerte sich RB etwas, ohne sich Großchancen zu erspielen. "Es ist uns nicht gelungen, das erste Tor zu schießen", sagte Leipzigs Bester, Keeper Gulacsi, der Sportschau nach der Partie, "in der zweiten Halbzeit hat dann Liverpool seine Chancen ausgenutzt, sein Konterspiel ist wahrscheinlich eins der besten in Europa."
Gute Leipziger Chancen Mangelware
Die beste Gelegenheit in dieser Phase war ein Flachschuss von Emil Forsberg (32.), der am rechten Pfosten vorbei ging. Liverpool ließ sich nun etwas fallen, stand kompakt - und setzte Nadelstiche. Jota (41.) vergab eine weitere erstklassige Möglichkeit.
Nach der Halbzeit hatte RB zunächst Probleme, Druck aufzubauen. Erst Mitte der zweiten Hälfte nahm Leipzig Fahrt auf, der eingewechselte Hee-chan Hwang flankte von links auf den ebenfalls frisch reingekommenen Alexander Sörloth (65.), dessen Versuch per Kopf vom Querbalken abtropfte. Danach ging es ganz schnell. Erst legte Jota präzise für Salah auf, der kaltschnäuzig flach vollstreckte. Vier Minuten später sorgte Mané für die Entscheidung.
Liverpool muss am kommenden Montag (15.03.21) bei den Wolverhampton Wanderers auf ein Ende der Negativserie in der Premier League hoffen, Leipzig spielt am Sonntag (14.03.21, 15.30 Uhr) zuhause gegen das zuletzt starke Eintracht Frankfurt.
Quelle: sportschau.de
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