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Diffuse Aussicht fürs DFB-Team - FAZ - Frankfurter Allgemeine Zeitung

Joachim Löw hat sich in der Tiroler Bergwelt in den „Tunnel“ begeben. Zwischen Wetterstein und Karwendel zählt für den Bundestrainer auf seiner letzten Mission nur noch eines: „Alles wird dem Erfolg untergeordnet.“ Seine Freude auf das EM-Trainingslager in Seefeld, sagte Löw vor der Anreise am Donnerstag, sei „riesengroß“ – doch das gilt erst recht für den Berg an Problemen und Herausforderungen.

Kann er auf seine England-Profis um Ilkay Gündogan zurückgreifen? Wie schnell gelingt die Wiedereingliederung der Rückkehrer Thomas Müller und Mats Hummels? Und was wird aus seinen Sorgenkindern Toni Kroos, Leon Goretzka und Niklas Süle? Das Trainingslager, betonte Löw aus der Erfahrung von sieben Turnieren als Chef, „ist ein wichtiger Schlüssel für ein erfolgreiches Turnier“. Doch wenn er an diesem Freitag bis 12.30 Uhr seinen Europameisterschafts-Kader im frisch renovierten Vier-Sterne-Hotel Nidum versammelt, fehlen noch einige wichtige Spieler aus dem 26-köpfigen Aufgebot.

Kroos befindet sich nach seiner Covid-19-Erkrankung noch in Madrid und fehlt wie der verletzte Goretzka beim ersten Test am 2. Juni gegen Dänemark in Innsbruck. Gündogan, Timo Werner, Kai Havertz und Antonio Rüdiger sollten nach dem Champions-League-Finale am Samstag erst Mitte kommender Woche anreisen – doch ob das möglich sein wird, ist offen. Die Bundesregierung und Österreich haben Großbritannien, wo das Quartett für Manchester City und den FC Chelsea spielt, als Virusvariantengebiet eingestuft.

Einreisende müssen in Österreich zehn Tage in Quarantäne und können sich erst nach fünf Tagen „freitesten“ – dann wäre der erste Teil der Vorbereitung mit der Generalprobe am 7. Juni gegen Lettland in Düsseldorf für sie womöglich gelaufen. Der Deutsche Fußball-Bund arbeitet mit der Europäischen Fußball-Union an einer Lösung und will an diesem Freitag über das weitere Vorgehen unterrichten. Möglich erscheint eine länderübergreifende Ausnahmegenehmigung für Turnierteilnehmer.

Neben dem Final-Quartett ist Bernd Leno (Arsenal) betroffen. Robin Koch (Leeds United) dagegen hat die Insel schon vor geraumer Zeit verlassen und steht Löw beim ersten Training zur Verfügung. Im Olympia-Ort Seefeld hat Löw am Fuße der Toni-Seelos-Schanze vor allem drei Ziele: „Die Intensität hochfahren“, Standards und taktische Details einstudieren, sowie „sich als Team finden“.

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