Bayern Münchens lange verletzter Torwart Manuel Neuer wird bei den nächsten Länderspielen der deutschen Fußball-Nationalmannschaft nach wie vor fehlen. Er stehe mit Bundestrainer Julian Nagelsmann »seit Längerem im Austausch. Wir haben auch nach Dortmund gesprochen. Ich werde nicht zur Nationalmannschaft reisen. Ich brauche noch die Zeit für mich, die Spiele kommen zu früh«, sagte der 37-Jährige vor dem Champions-League-Spiel der Bayern am Mittwoch (21 Uhr/ Stream: DAZN, Liveticker: spiegel.de) gegen Galatasaray.
Wichtig sei für ihn nach seinem schweren Unterschenkelbruch, »meine Wunden zu pflegen«. Er freue sich, dass eine Rückkehr ins DFB-Team »im nächsten Jahr der Fall sein wird«.
Dabei unterstrich der Weltmeister von 2014 einmal mehr seine Ambitionen, wieder die Nummer eins werden zu wollen. Dies ist im Moment Marc-André ter Stegen vom FC Barcelona. »Alles was kommt, ist Bonus, aber ich bin ein ambitionierter und ehrgeiziger Typ. Ich werde antreten, um zu spielen. Ich will immer auf dem Platz stehen«, sagte Neuer.
Dabei räumte er nach seiner Verletzung erstmals ein, dass seine Karriere nach seiner schweren Unterschenkelverletzung auf Messers Schneide gestanden hatte. »Es war eine schwere Verletzung. Ich bin froh, dass ich überhaupt wieder Fußball spielen kann«, sagte Neuer.
Nach seiner Verletzung hatte Neuer einen heftigen Streit mit Nagelsmann, der damals noch Trainer der Bayern war. Neuer hatte in einem Interview im Februar die Klubführung des Rekordmeisters für die Trennung von Torwarttrainer Toni Tapalović verbal angegriffen . Das sei »das Krasseste« gewesen, was er in seiner Karriere erlebt habe. Von Tapalović hatten sich die Bayern damals vor allem wegen Unstimmigkeiten in der Zusammenarbeit mit Nagelsmann getrennt.
Noch bevor Neuer wieder fit wurde, trennten sich die Bayern auch von Nagelsmann. Nun ist das Wiedersehen der beiden bei der Nationalmannschaft fürs Erste verschoben.
Tuchel lobt Neuer
Bei den Bayern stand Neuer derweil seit seiner Rückkehr bislang dreimal auf dem Platz. Dabei blieb er beim 8:0 gegen Darmstadt als auch beim 4:0 in Dortmund ohne Gegentreffer, musste aber auch das unerwartete Aus im DFB-Pokal beim 1. FC Saarbrücken hinnehmen.
Bayerns Trainer Thomas Tuchel lobte seinen Torhüter vor dem Spiel gegen Galatasaray überschwänglich. »Es ist sensationell gut. Wir wussten alle nicht, ob er sofort englische Wochen spielen kann, ob er Reaktionen bekommen wird. Er hat natürlich kleine Reaktionen, aber sie sind immer bis zum nächsten Spiel behoben.«
Die DFB-Auswahl, dann noch ohne Neuer, trifft in ihren letzten Länderspielen des Jahres am 18. November in Berlin auf die Türkei und drei Tage später in Wien auf Österreich.
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