Titelkandidat Spanien hat zum Start in die Handball-Europameisterschaft eine heftige Niederlage kassiert. Die Iberer unterlagen Kroatien im Topspiel in Mannheim am Freitag überraschend deutlich mit 29:39 (14:18). Erfolgreichste Werfer der Kroaten waren Ivan Martinovic vom Bundesligisten MT Melsungen und Mario Sostaric mit je acht Treffern.
Im anderen Spiel der Vorrundengruppe B gewann Österreich mit 31:24 (15:14) gegen Rumänien. In der Gruppe C kam Ungarn in München zu einem 26:24 (14:14) über Montenegro. Zuvor hatte Island dank einer furiosen Schlussphase und drei Toren in den letzten zwei Minuten noch 27:27 (11:10) gegen Serbien gespielt.
Spanisches Final-Abo gerät ins Wanken
Die Spanier, die seit 2016 bei jeder EM das Finale erreicht und dabei zweimal den Titel geholt haben, erwischten vor 13.293 Zuschauern einen miserablen Start. Trainer Jordi Ribera stellte offensiv schon früh auf 7 gegen 6 um und ließ das eigene Tor mehrfach leer, doch die Iberer wirkten bei ihren Angriffen fahrig.
Und die Kroaten bestraften fast jeden Fehler. Tausende Fans des zweimaligen Olympiasiegers verwandelten die Halle von Anfang an in einen Hexenkessel. Mitte der ersten Halbzeit zogen die Kroaten auf sechs Tore davon. Auch in der zweiten Hälfte gelangen ihnen direkt vier Treffer in Serie. Der Weltmeister von 2003 spielte mit hoher Intensität und teilweise wie im Rausch. Die Spanier kamen nie richtig in die Partie.
Nach den Siegen der Franzosen, Schweden und Dänen sind die Spanier das erste Topteam, das bei der EM in Deutschland eine Niederlage kassiert hat. Die Kroaten, die bei großen Turnieren zuletzt enttäuscht hatten, revanchierten sich für die Final-Niederlage von 2020.
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