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FC Bayern München: Thomas Tuchel mit Kritik nach 2:2 beim SC Freiburg - FAZ - Frankfurter Allgemeine Zeitung

Thomas Tuchel fand zu später Stunde deutliche Worte. Der Trainer kritisierte den Auftritt seiner Mannschaft nach dem 2:2 (1:1) des FC Bayern München beim SC Freiburg zumindest in Teilen scharf. Er habe keine Erklärung für die schwache erste halbe Stunde, sagte der 50-Jährige nach der Partie am Freitagabend.

„Wir haben in der gleichen Grundordnung gespielt, die gleichen Dinge eingefordert“, erklärte er. „Aber der Unterschied in der Körpersprache und der Verbissenheit zwischen erster und zweiter Halbzeit war eklatant.“ Auch „der Unterschied in der Qualität unseres Spiels, in der Positionsdisziplin, in der Fehlerquote“ sei gravierend gewesen, sagte Tuchel. „Es war undiszipliniert in den Positionen, es war teilweise Harakiri. Wir hatten Phasen, wo unser Innenverteidiger den Außenverteidiger hinterläuft. Wir haben Dinge gemacht, die haben wir noch nie trainiert, über die haben wir noch nie gesprochen.“

Die Münchner hätten froh sein können, dass sie nach 30 Minuten nur 0:1 zurückgelegen hatten. Die zweite Halbzeit sei dann gut gewesen, meinte Tuchel. Es sei „komplett anderes Leben drin“ gewesen, jeder habe auch „in seiner Position deutlich disziplinierter“ agiert. Sein Team hätte die Partie zwischenzeitlich „verdient gedreht“. Durch das 2:2 sei es einerseits noch um den verdienten Lohn gebracht worden. „Auf der anderen Seite haben wir in der ersten Halbzeit auch so viel vermissen lassen, dass wir es vielleicht nicht erwarten können“, sagte Tuchel.

„Darüber brauchen wir nicht sprechen“

Christian Günter (12. Minute) und Lucas Höler (87.) hatten für Freiburg, Mathys Tel (35.) und Jamal Musiala (75.) für die Bayern getroffen. In der Tabelle kann Spitzenreiter Bayer Leverkusen den Vorsprung auf die Münchner mit einem Sieg beim 1. FC Köln am Sonntag (15.30 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zur Fußball-Bundesliga und bei DAZN) auf zehn Punkte ausbauen. „Darüber brauchen wir heute Abend nicht sprechen“, sagte Sportdirektor Christoph Freund über die Chancen der Bayern auf eine abermalige Meisterschaft. „Wir müssen schauen, dass wir mehr Konstanz reinbringen.“

Der Dämpfer von Freiburg trübte die Zuversicht von Tuchel vor dem nächsten Champions-League-Hit des FC Bayern nach eigener Aussage aber wenig. „Dieses Auf und Ab begleitet uns sehr lange“, sagte der Coach. Deshalb sei es auch „nicht ausgeschlossen“, dass die Münchner im Achtelfinal-Rückspiel der Königsklasse gegen Lazio Rom am Dienstag (21.00 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zur Champions League und bei Prime Video) „eine Topleistung abliefern über 90 Minuten“. Die werde es nach dem 0:1 im Hinspiel gegen die Italiener auf jeden Fall brauchen, so Tuchel.

Disziplin und Aufmerksamkeit seien gegen Lazio gefordert, meinte der Coach. „Und die Bereitschaft, den Plan durchzuziehen und mit Leben zu füllen.“ Nach einer schwachen ersten halben Stunde sei das seiner Mannschaft in Freiburg gelungen, beim 2:1 gegen RB Leipzig eine Woche zuvor „über weite Strecken“ auch. Man werde sich in der Vorbereitung auf Rom nun „positiv pushen“, sagte Tuchel. „Und dann müssen wir liefern.“

Auch Sportdirektor Freund äußerte sich „überzeugt, dass wir am Dienstag weiterkommen“. Die Bayern hätten „schon öfter gezeigt, dass wir eine richtig gute Mannschaft und Qualität haben“. In den zurückliegenden fünf Pflichtspielen gelang den Münchnern allerdings nur ein Sieg.

Max Eberl reagierte derweil rasch auf den missratenen ersten Arbeitstag und veränderte binnen Sekunden seine Gewichtung. „Ich wollte gewinnen, das war erste Prio“, sagte der neue Sportvorstand des FC Bayern nach dem neuerlichen Rückschlag im Kampf um die in weite Ferne gerückte Meisterschaft: „Das haben wir nicht ganz geschafft. Jetzt haben wir am Dienstag ein sehr wichtiges Spiel gegen Lazio Rom.“

Nach dem 2:2 in der Jubiläumspartie in Freiburg sieht es tatsächlich schwer danach aus, dass für den Fußball-Rekordmeister im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League die komplette Saison auf dem Spiel steht. Im DFB-Pokal längst raus, in der Bundesliga nach elf Meisterschaften in Folge abgehängt – es droht die erste Spielzeit ohne Titel seit 2011/12. Und die mäßige Leistung in Freiburg lässt kaum die Hoffnung zu, dass ausgerechnet in der Königsklasse der große Wurf gelingt.

Beim 2000. Bundesligaspiel der Bayern in Freiburg hatte der Coach wieder einmal vergeblich auf die Lieferung der bitter nötigen Punkte gehofft. Ein weiteres Remis können sich die Bayern nicht leisten. Deshalb schärfte Eberl („Ich habe die Mannschaft zum ersten Mal gespürt, jetzt muss ich das erstmal auf mich wirken lassen“) sofort die Sinne. „Auch gegen Rom sind wir – in Anführungszeichen – in der Verfolgerrolle, wir müssen einen Rückstand aufholen“, betonte der 50-Jährige: „Wir wollen weiterkommen. Darauf liegt der ganze Fokus. Alles andere steht hinten an.“

Mit allem anderen meinte Eberl die Suche nach einem neuen Trainer und den bevorstehenden Umbruch im Kader. „Ich werde jeden Tag damit konfrontiert, was ich alles zu tun habe – und es wird gefühlt jeden Tag mehr“, sagte das neue Mitglied der Chefetage: „Wir haben zwar einige Aufgaben, aber wir haben vor allem noch eine Saison zu spielen.“ Und eben jene steht am Dienstag auf dem Spiel.

Englands Nationalspieler Eric Dier wird unterdessen über den Sommer hinaus bei Bayern München spielen. Durch die bisherigen Einsätze des Verteidigers für den Rekordmeister wurde eine Klausel in dessen Vertrag aktiviert, die Dier nun bis Mitte 2025 an die Bayern bindet. Das bestätigte Eberl am Freitagabend bei DAZN.

Die Münchner hatten den 30-Jährigen im Januar von Tottenham Hotspur bis zum Saisonende ausgeliehen. Bei den Spurs läuft der Vertrag des 49-maligen Nationalspielers im Sommer aus. „Ich bin sehr glücklich in München. Jetzt ist meine Zukunft geregelt und ich kann mich ausschließlich auf meine Leistung und darauf konzentrieren, wie ich dem Verein helfen kann. Wir wollen wieder Spiele und Titel gewinnen, auch wenn es aktuell eine schwierige Phase für uns ist“, sagte Dier.

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