
Mit einem Kraftakt haben die Titelsammler des FC München in der Fußball-Bundesliga gegen den Abstiegskandidaten 1. FSV Mainz 05 einen krachenden Fehlstart ins neue Jahr doch noch meisterlich abgewendet.
Trainer Hansi Flick stand beim 5:2 (0:2) am Sonntagabend (03.01.2021) erst fluchend an der Seitenlinie, bevor er nach den Toren von Joshua Kimmich (50. Minute), Leroy Sané (56.), Niklas Süle (70.) und dem zweimal erfolgreichen Weltfußballer Robert Lewandowski (76./Foulelfmeter/83.) doch noch eine tolle Münchner Aufholjagd bejubeln konnte. "Mainz hat es heute sehr gut gemacht, war frech und mutig", sagte Flick am Sportschau-Mikrofon, "nach dem Schreckmoment in der zweiten Halbzeit hat die Mannschaft den Fußball gespielt, den wir sehen möchten. Ich hoffe, das war ein Weckruf." Mainz-Interimscoach Jan Siewert musste indes seine Spieler trösten: "Wir haben alles versucht, aber man muss die Qualität der Bayern respektieren."
Die defensiv weiter anfälligen Bayern, die Welttorhüter Manuel Neuer mit mehreren Paraden und auch viel Glück bei zwei Alu-Treffern im Spiel halten musste, setzten sich damit wieder an die Tabellenspitze, zwei Punkte vor RB Leipzig.
Mainz mit überragender erster Hälfte
Beflügelt vom großen Stühlerücken auf der Führungsebene und bestens eingestellt von Aushilfscoach Siewert stand der lange wie verwandelt auftretende Tabellenvorletzte aus Mainz bis kurz nach der Pause vor einem Paukenschlag. Die bissigen, griffigen und entschlossenen Gäste belohnten sich zunächst mit den Toren von Jonathan Burkardt (32.) und Alexander Hack (44.) für einen starken Auftritt in der Arena.
Kapitän Danny Latza hatte in der 48. Minute sogar die 3:0-Führung auf dem Fuß. Doch Neuer parierte seinen Schuss mit einem tollen Reflex. Es war ein Schlüsselmoment, danach drehten die Bayern die Partie - und die Mainzer gingen im großen Münchner Druck unter.
Achter Rückstand der Bayern in Serie
Im Tor vertrat U21-Nationalkeeper Finn Dahmen bei seinem Bundesligadebüt den verletzten Robin Zentner (Rückenprobleme) lange sehr abgeklärt. Später war er dann machtlos bei allen Gegentoren. Bei den Bayern war nach dem kurzen Weihnachtsurlaub von der von Flick im Training erlebten neuen Frische erst spät etwas zu sehen. Auch die defensiven Schwächen aus der Endphase des Fünf-Titel-Jahres 2020 waren wieder feststellbar.
Zum achten Mal nacheinander geriet man in Rückstand. Beim 0:1 ließ sich Jérôme Boateng nach einem langen Ball von FSV-Kapitän Danny Latza vom 20-jährigen Burkardt mit einem leichten Rempler düpieren. Danach überwand der Angreifer Neuer mit einem strammen Schuss. Hack konnte noch vor der Pause nach einem Freistoß von Daniel Brosinski nahezu ungestört einköpfen.
Kimmich mit dem Signal zur Aufholjagd
Auch die Rückkehr von Nationalspieler Kimmich in die Startelf sorgte nicht für mehr defensive Stabilität beim Triple-Gewinner. Der zur Pause auf die rechte Verteidigerposition gewechselte Kimmich gab dann aber mit seinem Kopfball das Signal für die Aufholjagd. Er vollendete einen Angriffszug über den später wegen einer Schienbein-Prellung ausgewechselten Serge Gnabry und Lewandowski.
Danach waren die Bayern im Spiel. Sané zog entschlossen mit dem Ball nach innen und traf mit einem präzisen Flachschuss aus 20 Metern zum 2:2. Danach lief der Ball, die weiteren Tore fielen fast zwangsläufig. Die Mainzer Mannschaft bewies trotzdem, dass sie Bundesliga-Potenzial hat.
Svensson kurz vor der Unterschrift
Am Dienstag wird der neue Chefcoach präsentiert, wie der neue Sportdirektor Martin Schmidt ankündigte. "Jetzt sind wir soweit, dass wir gute Gespräche führen, die Verträge vorliegen, sie sind noch nicht unterschrieben", sagte der Schweizer bei "sky". Als Favorit auf den Posten gilt der ehemalige Mainzer Profi Bo Svensson.
Der FC Bayern muss nun am kommenden Freitag bei Borussia Mönchengladbach antreten. Mainz hat einen Tag mehr Pause und empfängt dann Eintracht Frankfurt.
Quelle: sportschau.de
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