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vonIngo Durstewitz
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Thomas Kilchenstein
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Eintracht-Trainer Adi Hütter erklärt nach dem Spiel gegen RB Leipzig das Kamada-Experiment für gescheitert und nimmt sich in die Pflicht.
- Eintracht Frankfurt holt einen Punkt bei RB Leipzig.
- Eintracht-Coach Adi Hütter lag nicht mit allen seinen Entscheidungen richtig.
- Im nächsten Spiel gegen Union Berlin fehlen der Eintracht viele Stammkräfte.
Frankfurt/Leipzig - In den Partien gegen den aufstrebenden Leipziger Startrainer Julian Nagelsmann lässt sich der erfahrene Adi Hütter gerne etwas Besonderes einfallen. Mal ändert der Eintracht-Coach die Taktik, mal das Personal, manchmal beides. Im letzten Aufeinandertreffen etwa wirbelte er seine Startelf durcheinander, brachte Aymen Barkok überraschend ins Team und holte, noch überraschender, Erik Durm von der Tribüne und bot ihn rechts hinten auf. Damit hatte niemand gerechnet, auch Julian Nagelsmann nicht. „Die Änderungen haben mich überrascht“, gestand er nach dem 1:1 ein. Hütter hatte damit oft genug Erfolg, in sieben Duellen gegen den immer noch erst 33 Jahre jungen Fußballlehrer obsiegte der Frankfurter Trainer viermal, musste nur eine Niederlage hinnehmen.
Eintracht Frankfurt: Daichi Kamada rechts in der Defensive überfordert
Auch am Sonntag wurde die Bilanz nicht verhagelt, das 1:1 (0:0) schmeichelte dieses Mal aber eher dem Eintracht-Coach. Auch weil – Stichwort Überraschung – Hütters Überlegungen nicht verfingen. Denn wegen des Ausfalls von Rechtsverteidiger Durm entschied er sich dazu, den Kreativspieler Daichi Kamada mit einigen Defensivaufgaben auf rechts zu betrauen. Ein gewagter Schachzug, der nicht aufging. „Wir haben quasi ohne rechten Außenspieler gespielt“, bilanzierte der 51-Jährige.
Hütter hat dem Japaner auch deshalb die ungewohnte Aufgabe aufgebürdet, weil er einen zusätzlichen Mittelfeldspieler einbauen wollte, schließlich kombiniere RB oft durch die Mitte und „spielt in die Rote Zone“, wie Hütter formulierte. Doch auch dort habe sein Team trotz drei zentralen Akteuren (Hasebe, Sow, Rode) gerade im ersten Durchgang keinen Zugriff bekommen. „Das haben wir nicht gut gemacht.“
Eintracht Frankfurt: Auch Tuta mit großen Problemen
Und über ihre linke Angriffsseite initiierten die Sachsen Angriffe en masse, was nicht nur die eigentliche Offensivkraft Kamada, sondern auch den jungen Innenverteidiger Tuta vor riesige Probleme stellte. „Das hat teilweise gar nicht funktioniert“, urteilte der Trainer über das Experiment mit Kamada. Aber Hütter nahm den 24-Jährigen explizit in Schutz und sich selbst in die Pflicht: „Das ist eher meine Schuld und nicht die von Daichi Kamada.“ Eine ehrliche, selbstkritische Einschätzung, die von Größe zeugt. Sehr wohltuend. Es ist unwahrscheinlich, dass diese Variante eine mit Zukunft ist. Zumal der Japaner vorne so viel wertvoller ist, wie nicht nur der Ausgleichstreffer belegt.
Im Hinblick auf das Heimspiel am Samstag gegen Union Berlin wird Hütter improvisieren müssen. Denn Erik Durm wird mit einer Zerrung in der Hüfte wohl einige Wochen fehlen, er habe zuletzt immer wieder aussetzen müssen, nun sei man zu der Erkenntnis gelangt, dass man die Blessur „konsequenter heilen lassen muss“, sagte der Trainer.
Eintracht Frankfurt: Gegen Union Berlin vielleicht Barkok probieren
Als Optionen für die rechte Seite nannte er ad hoc Timothy Chandler und Steven Zuber. Charmant wäre die Lösung mit Aymen Barkok, der gegen Hertha BSC schon einmal den Durm-Ersatz gab und das ordentlich machte. Bei seinem Kurzeinsatz in Leipzig zeigte der 22-Jährige vielversprechende Ansätze, nachdem er zuletzt im Formtief war.
Hütter wird noch andere Aufgaben lösen müssen, denn ob und wie lange Abwehrchef Martin Hinteregger ausfällt, ist noch nicht bekannt. Und in Tuta und Amin Younes werden gleich zwei Profis gelbgesperrt fehlen. „Ich muss mir Gedanken machen“, sagte Hütter. Aber dafür hat er noch ein paar Tage Zeit. (Ingo Durstewitz und Thomas Kilchenstein)
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