Italienische Primaballerina: Carla Fracci ist tot - DER SPIEGEL
Sie war die Tochter eines Straßenbahnfahrers und wurde zur größten Ballerina ihrer Zeit. An der Mailänder Scala erlebte Carla Fracci einen märchenhaften Aufstieg. Jetzt ist sie mit 84 Jahren gestorben.
Eigentlich wollte Carla Fracci Friseurin werden: Die Schinderei bei der Ballettschule der Scala in Mailand gefiel der Tochter eines Angestellten der Mailänder Straßenbahn anfangs überhaupt nicht. So zumindest erzählte sie es gern in Interviews. Ihr Aufstieg zur größten Primaballerina der Welt ließ sich dennoch nicht aufhalten. Jetzt ist Carla Fracci mit 84 Jahren an einem Krebsleiden gestorben.
Mit zehn Jahren begann sie ihre Ausbildung, mit 22 wurde sie die Primaballerina der Scala. Ihr Debüt gab sie 1958 in der Titelrolle von »Romeo und Julia«. Zeitgenössische Kritiken feierten ihre ausgefeilte Technik und große Ausstrahlungskraft. Die Sechziger-, Siebziger- und frühen Achtzigerjahre waren ihre große Zeit.
Auftritte in TV-Shows und Ballettfilmen
Weltberühmt wurde Fracci mit romantischen Balletten wie »Schwanensee«, »Les Sylphides« und vor allem mit ihrer Paraderolle in »Giselle«. Sie tanzte mit berühmten Partnern wie Rudolf Nurejev und Vladimir Vasiliev. Unter anderem trat sie beim Royal Ballet in London, beim Königlichen Schwedischen Ballett in Stockholm und beim Stuttgarter Ballett auf.
Wichtig war Fracci, ein nicht Tanz-affines Publikum in Kontakt mit Ballett zu bringen. Dazu trat sie auch in Fernsehshows auf oder in Ballettfilmen wie »Giselle«. Auch nach ihrem Karriereende Ende der Achtzigerjahre blieb Tanz ihr Leben. Fracci verlegte sich aufs Inszenieren und wurde Chefin der Ballette in Neapel und Verona.
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