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Vorschau auf den 14. Spieltag der Fußball-Bundesliga: Zeit für Bewerbungen - Sportschau

Stand: 07.11.2022 22:15 Uhr

Youssoufa Moukoko bewirbt sich um ein WM-Ticket, der SC Freiburg um die Tabellenführung, Schalke um den ersten Sieg unter Trainer Thomas Reis - die Vorschau auf den 14. Spieltag der Fußball-Bundesliga.

VfL Wolfsburg - Borussia Dortmund (Dienstag, 18.30 Uhr)

Zwei Bundesligaspiele stehen noch an, bis Youssoufa Moukoko seinen 18. Geburtstag feiert, aber nur noch diese eine Partie beim VfL Wolfsburg, bevor die bislang wohl wichtigste sportliche Entscheidung im Leben des Stürmers von Borussia Dortmund fällt. Am Donnerstag (10.11.2022) gibt Bundestrainer Hansi Flick bekannt, welche 26 Profis für Deutschland zur WM fliegen. Schon länger gilt Moukoko als Vertreter der klassischen Mittelstürmer als Kandidat. Nach seinen beiden Treffern beim 3:0-Sieg gegen den VfL Bochum, seinem ersten Doppelpack in der Bundesliga, gibt es sogar schon Forderungen, er müsse unbedingt mitgenommen werden.

Viel Rummel um einen 17 Jahre alten Teenager ohne Länderspiel, der wegen der bevorstehenden Nominierung im Mittelpunkt beim Spiel des BVB stehen wird, der drei Punkte hinter dem Tabellenführer FC Bayern darum bemüht ist, den Abstand bis zur WM-Pause möglichst zu halten.

Das wird anspruchsvoll, denn schon vor der Aufgabe am Freitag bei Borussia Mönchengladbach wartet mit dem VfL Wolfsburg ein Gegner, der zuletzt überzeugte. Dem 4:0 gegen den VfL Bochum folgte ein 3:0 beim 1. FSV Mainz 05. Beim Auswärtssieg erzielte Kapitän Maximilian Arnold einen sehenswerten Treffer. Auch er hofft auf eine Nominierung und hat - sollte Flick seinen Kader nicht schon beisammen haben - die letzte Chance zur Bewerbung.

FC Bayern München - SV Werder Bremen (Dienstag, 20.30 Uhr)

Die Nationalspieler des FC Bayern müssen sich keine Sorgen um eine Nominierung für die WM machen. Es gab wegen einer Schulterverletzung leise Zweifel, ob Manuel Neuer rechtzeitig fit werden wird. Diese Zweifel räumte er beim 3:2-Sieg der Bayern bei Hertha BSC aus.

Zweifel bleiben aber, ob die Defensive des neuen Tabellenführers den höchsten Ansprüchen genügt. Da dürfte Werder Bremen ein ganz guter Prüfstein sein. Allerdings fällt Stürmer Niclas Füllkrug mit Rückenproblemen aus, der auch als Kandidat für einen Platz im deutschen WM-Kader gehandelt wird. "Gegen Leipzig wird er wahrscheinlich wieder zur Verfügung stehen", gab Trainer Ole Werner vor dem Abflug nach München eine Entwarnung, dass Füllkrug möglicherweise eine Einladung des Bundestrainers ausschlagen müsste.

Ohne Stürmer Niclas Füllkrug reist Werder zum FC Bayern. Gelingt den Bremern heute trotzdem eine Überraschung beim Dauermeister?

Zu spät kommt vermutlich das Formhoch von Mitchell Weiser, der beim mühsamen 2:1-Sieg gegen den FC Schalke 04 beide Treffer vorbereitete, einen für Füllkrug und einen für dessen Sturmpartner Marvin Ducksch.

Zum 111. Mal - und damit häufiger als jede andere Paarung - steht das Duell zwischen dem FC Bayern und Werder Bremen an. Es gab Zeiten, da galten die Norddeutschen mal als Angstgegner der Bayern. Doch von den vergangenen 25 Bundesligaduellen gewannen die Bremer bei vier Unentschieden keines.

VfL Bochum - Borussia Mönchengladbach (Dienstag, 20.30 Uhr)

Erfolge gegen Eintracht Frankfurt und den 1. FC Union Berlin hatten dem VfL Bochum unter dem neuen Trainer Thomas Letsch Mut im Abstiegskampf Mut gemacht. Es folgten jedoch zwei klare Auswärtsniederlagen beim VfL Wolfsburg (0:4) und Borussia Dortmund (0:3).

Schon deshalb werden die Bochumer froh sein, wieder in ihrem Stadion an der Castroper Straße auflaufen zu dürfen. Mit Borussia Mönchengladbach ist eine Mannschaft zu Gast, die auswärts noch kein Spiel gewonnen hat.

Thomas Letsch sagte: "Wenn wir an die vielen Dinge anknüpfen können, die gegen Dortmund zuletzt gut liefen, und mit dem gleichen Elan wie in unseren beiden jüngsten Heimspielen agieren, haben wir gegen die Borussia unsere Chance."

Die Gladbacher werden weiter auf Torwart Yann Sommer verzichten müssen. Für den Schweizer wird es somit auch mit Blick auf die WM eng.

Die Gladbacher gewannen in der vergangenen Saison beide Spiele gegen Bochum. Das Rückrundenspiel beim VfL schrieb traurigerweise Geschichte, wurde doch Schiedsrichter-Assistent Christian Gittelmann in der 69. Minute von einem vollen Bierbecher, geworfen von einem Bochumer Fan, am Hinterkopf getroffen. Er war benommen und musste zur Untersuchung ins Krankenhaus. Das Spiel wurde daraufhin von Schiedsrichter Benjamin Cortus abgebrochen.

VfB Stuttgart - Hertha BSC (Dienstag, 20.30 Uhr)

VfB Stuttgart, elf Punkte, 16. Tabellenplatz, gegen Hertha BSC, elf Punkte, 15. Tabellenplatz: Diese Fakten sagen alles über die Bedeutung des Spiels aus, bei dem der VfB gegen eine desaströse Serie anspielt. In den vergangenen 28 Heimspielen kassierten die Schwaben jeweils mindestens einen Treffer. Aktuell noch besorgniserregender sind die frühen Gegentore. Im Spiel bei Borussia Dortmund (0:5) geriet der VfB in der zweiten Minute in Rückstand, gegen den FC Augsburg (2:1) und bei Borussia Mönchengladbach (1:3) war es jeweils die vierte Minute.

Michael Wimmer, der sich um eine Weiterbeschäftigung als Cheftrainer nach der WM-Pause bewirbt, will sich "auch selbst hinterfragen, dass ich die Jungs die ersten fünf Minuten vielleicht noch besser aufs Feld kriege".

Die Hertha geriet am vergangenen Spieltag gegen den FC Bayern sogar mit 0:3 in Rückstand, kam aber noch vor der Pause auf 2:3 heran. Zum Ausgleich reichte es nicht, aber wie schon häufiger in dieser Saison machte die Leistung der Berliner Mut für die kommende Aufgabe. So auch jetzt vor dem Duell beim VfB, allerdings warnte Trainer Sandro Schwarz: "Wir dürfen nicht mit dem Schicksal hadern, nicht denken, die Punkte kommen schon noch."

1. FC Köln - Bayer Leverkusen (Mittwoch, 18.30 Uhr)

Die Kader der beiden Mannschaften verglichen, ist es eher eine Sensation als eine Überraschung, dass der 1. FC Köln vor dem direkten Duell am 14. Spieltag fünf Punkte mehr als Bayer Leverkusen aufweist. Ein Unentschieden würde den Kölnern also reichen, um auf jeden Fall vor dem rheinischen Rivalen in die WM-Pause zu gehen.

Angesichts des Trends der vergangenen Wochen dürfte die Mannschaft von Trainer Steffen Baumgart mit einem Remis vermutlich auch zufrieden sein. Die fortwährenden englischen Wochen sind an die Substanz gegangen, zumal die Kölner mit 116,47 Kilometern im Schnitt pro Spiel den zweithöchsten Laufaufwand aller Bundesligteams (hinter Union Berlin) betreiben.

Zwölf Punkte aus 13 Spielen sind immer noch viel zu wenig für die Ansprüche und potenzielle Klasse der Leverkusener. Aber der 5:0-Erfolg gegen den 1. FC Union Berlin am vergangenen Spieltag wird als möglicher Wendepunkt gesehen.

Allerdings: Leverkusen holte aus den sechs Auswärtsspielen dieser Saison nur vier Punkte und verlor schon öfter (4-mal) als in der ganzen vergangenen Saison (3-mal). Unter dem neuen Trainer Xabi Alonso gingen beide Gastspiele verloren: 1:5 in Frankfurt, 0:2 in Leipzig

1. FC Union Berlin - FC Augsburg (Mittwoch, 20.30 Uhr)

Neun Gegentore in zwölf Bundesligaspielen, und dann fünf in 30 Minuten bei Bayer Leverkusen: Da geriet Urs Fischer doch ein bisschen in Rage. "Das war für mich Jugendfußball, das haben wir nicht gut gemacht", schimpfte der Trainer nach dem 0:5.

Aber die deftige Niederlage trübt kaum das Gesamtbild, das die "Eisernen" immer noch als eine der Überraschungsmannschaften der Bundesliga im positiven Sinn zeigt. Gegen Augsburg ist Union Favorit, zumal es an der Alten Försterei bislang fünf Siege und ein Unentschieden gab.

Union steht auf dem dritten Tabellenplatz trotz des drittwenigsten Ballbesitzes (44,6 Prozent). Die geringsten Spielanteile aller 18 Klubs hat allerdings Gegner Augsburg (44,1). Bei einer Nettospielzeit von rund einer Stunde sind Augsburg und Union im Schnitt nur rund 25 Minuten pro Spiel am Ball.

RB Leipzig - SC Freiburg (Mittwoch, 20.30 Uhr)

Dass im Duell zwischen Leipzig und Freiburg der Tabellenzweite mitwirkt, war von vielen so erwartet worden. Allerdings werden die wenigsten geglaubt haben, dass dies der Sport-Club aus dem Breisgau sein wird. Die Mannschaft von Trainer Christian Streich zeigt bemerkenswert stabile Leistungen, gewann zuletzt souverän gegen Werder Bremen, beim FC Schalke 04 und auch gegen den 1. FC Köln, jeweils mit 2:0.

Freiburg, das vor dem Spieltag nur einen Punkt weniger als die Bayern aufwies, überwintert zudem im Europacup und im DFB-Pokal. Die Chance, wieder das Finale in Berlin zu erreichen, ist also gegeben. In der Auflage 2021/22 war der SC nahe dran, erstmals den Pokal zu holen. Doch das Endspiel ging verloren - im Elfmeterschießen gegen Leipzig.

Eintracht Frankfurt - TSG Hoffenheim (Mittwoch, 20.30 Uhr)

Sowohl die bittere Niederlage gegen Borussia Dortmund als auch der rauschhafte Sieg bei Sporting Lissabon, der das Weiterkommen in der Champions League bedeutete, hinterließen bei Eintracht Frankfurt keine negativen Folgen im sogenannten Alltag. Trotz eines frühen Rückstands gewannen die Hessen beim FC Augsburg mit 2:1.

Sebastian Rode steht wie kaum ein anderer Spieler für die jüngsten Erfolge der Eintracht. Gegen Sporting kippte die Partie nach seiner Einwechslung, in Augsburg sorgte er für den schnellen Ausgleich. Rode glänzt diese Saison in ungewohnter Rolle als Torjäger, hat mit drei Treffern bereits seinen persönlichen Rekord für eine komplette Spielzeit eingestellt und ist zurzeit ein echter Knipser: Für seine drei Tore benötigte er nur vier Torschüsse.

Die TSG holte aus den vergangenen drei Spielen nur einen Punkt und hat gegen die Mannschaften aus der oberen Tabellenhälfte eine auffällig schlechtere Bilanz als gegen die aus der unteren. Insofern spricht vieles für die Frankfurter.

FC Schalke 04 - 1. FSV Mainz 05 (Mittwoch, 20.30 Uhr)

Sechs Punkte aus 13 Spielen entspricht einem Schnitt von weniger als 0,5 Punkten pro Spiel für den FC Schalke. Selbst wenn der Relegationsplatz mit 27 Punkten am Saisonende zu erreichen wäre, müssten die Gelsenkirchener ihren Schnitt für die restlichen Partien mehr als verdoppeln.

Das zeigt schon, wie enorm wichtig das Duell mit dem 1. FSV Mainz 05 sein wird, zumal als letzter Gegner vor der WM-Pause der FC Bayern wartet. Der Auftritt bei Werder Bremen war durchaus ermutigend, letztlich stand aber auch im zweiten Spiel unter Trainer Thomas Reis eine Niederlage zu Buche.

Der einzige Mainzer Bundesligasieg auf Schalke liegt lange zurück. Im Mai 2011 gewannen die Rheinhessen unter Trainer Thomas Tuchel mit 3:1. Der heutige Trainer Bo Svensson spielte damals 90 Minuten durch.

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