
Im Hintergrund laufen ganz sicherlich bereits die ersten Gespräche. Xabi Alonso hat sich durch seine Erfolge mit Leverkusen ins Schaufenster des internationalen Fußballs gestellt. Doch noch sind einige Fragen zu klären, bevor das Trainerkarussell angeworfen wird. Eine davon lautet: Wie lange ist Thomas Tuchel noch Coach des FC Bayern?
In einem Interview im Dezember 2022 erklärte Thomas Tuchel, er sei eine "Lokomotive, um mit einem Team hinter dem Team 25 Spieler ans Limit zu pushen". Das Gespräch führte der heutige Trainer des FC Bayern damals direkt nach seiner Ayurveda-Kur in Indien, die er nach seinen "fordernden Jahren" bei PSG und dem FC Chelsea angetreten hatte, um wieder richtig fit für einen neuen Job zu werden. "Es war der Zeitpunkt für einen Neustart in meinem Leben", meinte Tuchel damals und verriet auch, dass er schon seit Monaten Spanisch lernen würde.
Die Presse spekulierte daraufhin, dass der Champions-League-Sieger des Jahres 2021 einen seiner Lieblingsklubs als neues Jobziel ins Auge gefasst habe. So könne sich Tuchel ein Engagement beim großen FC Barcelona sehr gut vorstellen, mutmaßten die Journalisten im Winter des Jahres 2022. Doch dann kam im März 2023 das Angebot des FC Bayern dazwischen - und Thomas Tuchel griff zu.
Tuchel kann Diskussionen nicht aufhalten
Dass die Affinität des Bundesliga-Meistertrainers zu Spanien und der La Liga in den vergangenen Monaten nicht kleiner geworden ist, verriet Tuchel ja erst unlängst bei einem Fantreffen - auch wenn seine Einlassungen nur völlig allgemeiner Natur waren. Und dass in Barcelona (spätestens) zum Start in die nächste Spielzeit ein neuer Coach gesucht wird, ist ebenfalls weithin bekannt. Doch das alles wird Thomas Tuchel aktuell selbstverständlich überhaupt nicht interessieren, da er mit seinem Job beim FC Bayern München natürlich genug zu tun hat.
Dass aber die Medien in der momentan diffusen Gemengelage beim Rekordmeister rund um die sportlich schwierige Situation und die Personalie des Trainers anfangen zu spekulieren, wird Tuchel weder verhindern noch wird er öffentlich abstreiten können, dass das Geschäft nun einmal so ist, wie es ist. Denn im Hintergrund laufen längst Vorgänge, die nur darauf warten, dass sie in eine konkrete Phase (über-)gehen können.
Vieles von dem, was sich da im europäischen Fußball-Business abspielt, muss manchmal erst einmal wochenlang im Hintergrund passieren, bis der Tag gekommen ist, dass es offiziell wird. Dabei liegen die Dinge ja eigentlich offen auf dem Tisch. Jürgen Klopp hört zum Ende der Saison in Liverpool auf, Xabi Alonso ist auf dem besten Weg mit dem ewigen Zweiten, Bayer Leverkusen, Deutscher Meister zu werden, Xavi hat in Barcelona bereits seinen Rücktritt spätestens zum Spielzeitschluss erklärt und in München sitzt Thomas Tuchel auf einem Pulverfass.
Wettrennen um spanischen Supertrainer
Auf den ersten Blick geht es also erst einmal darum, zu welchem Klub Xabi Alonso nach dieser Saison wechseln könnte. Auch wenn die Leverkusener ständig betonen, dass der Spanier, dessen Vertrag noch bis zum Sommer 2026 läuft, mindestens eine weitere Spielzeit bleibt. Hinter den Kulissen ist das Wettrennen um den begehrten spanischen Trainer aber längst entbrannt, wie auch die englische Zeitung "Mirror" schrieb: "Wenn Xabi Alonso mit Bayer endlich den grausamen 'Neverkusen'-Titel ablegen kann, führt ihn das möglicherweise zurück nach Anfield. Nach der überwältigenden 3:0-Demütigung des deutschen Meisters Bayern München dürfen die Bosse in Liverpool keine Zeit verlieren, einen Deal auszuhandeln."
Den FC Bayern könnte das ins Dilemma führen. Zwar moderieren sie in München eine Trainerdebatte ab, lassen aber schon durchklingen, dass es nach der Demütigung in der BayArena dringend Antworten braucht. Derzeit kann man sich kaum noch vorstellen, dass Tuchel auch in der kommenden Saison der Trainer bleibt. Also was nun? Knallharte Fakten können die Münchener erst dann präsentieren, wenn es etwas öffentlich zu vermelden gibt. Oder natürlich, wenn man sich intern darüber verständigt hat, dass es so oder so nach der Saison mit Thomas Tuchel nicht weitergehen wird - und man diskret in das Wettrennen um Xabi Alonso einsteigt.
Rummenigge ist von Alonso begeistert
Wenigstens Karl-Heinz Rummenigge macht - natürlich ganz allgemein gesprochen - keinen Hehl daraus, dass der Spanier als absoluter Topcoach zukünftig zwangsläufig ein Kandidat für den Posten des Bayern-Coachs werden wird: "Er ist bei den besten Trainern in die Lehre gegangen, von Jupp Heynckes über Pep Guardiola und Carlo Ancelotti - und intelligent, wie er ist, hat er diese Erfahrungswerte offensichtlich gebündelt und gespeichert. Ich kann nur den Hut ziehen, was er aus Bayer gemacht hat."
Die Fragen der nächsten Tage und Wochen werden sein, wie schnell sich das Schicksal des Thomas Tuchel beim FC Bayern München entscheiden wird und wie vorzeitig Bayer Leverkusen die deutsche Meisterschaft für sich erringt. Bis dahin wird wenigstens öffentlich nichts Abschließendes nach außen dringen. Weder in München noch in Liverpool und wohl auch nicht beim FC Barcelona. Im Fußball kann es aber am Ende stets ganz schnell gehen. Fällt der eine Dominostein um, dann werden zwangsläufig die anderen folgen. Momentan mag den Fans vieles noch spanisch vorkommen - doch schon bald wird das Frühlingslicht die heutige Ungewissheit verdrängen.
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