(Motorsport-Total.com) - Obwohl die Möglichkeit der Trennung zwischen Pramac und Ducati bestanden hat und ein möglicher Wechsel zu Yamaha im Raum gestanden ist, wurden die Karten wieder neu gemischt. Denn nun besteht die Möglichkeit, dass Marc Marquez 2025 zu Pramac wechselt.
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Jorge Martin und Marc Marquez sind die Schlüsselfiguren im Ducati-Transferpoker Zoom
Pramac hat bis zum Sommer Zeit, die Option mit Ducati zu ziehen, um auch 2025/26 das einzige Satellitenteam der italienischen Marke mit aktuellem Material zu sein. Wird die Option gezogen, bleiben die Konditionen unverändert.
Neben der direkten Werksunterstützung und den aktuellen Maschinen stehen beide Pramac-Fahrer bei Ducati unter Vertrag und werden von Ducati bezahlt. Diese privilegierte Situation stand in den vergangenen Wochen in Frage.
Denn Yamaha hat Pramac-Chef Paolo Campinoti ein lukratives Angebot gemacht, um ihn als neues Satellitenteam zu gewinnen. Die erste Wahl für Yamaha wäre VR46 gewesen, aber das Team von Valentino Rossi hat abgesagt. Auch Gresini war nicht an einem Wechsel zu Yamaha interessiert.
Deshalb hat Yamaha Pramac kontaktiert. "Unsere erste Wahl war immer VR46, aber wir konnten sie nicht überzeugen. Also ist Pramac Plan B. Wir hoffen, dass sie unser Angebot akzeptieren", heißt es aus dem japanischen Team gegenüber der spanischen Edition von Motorsport.com.
Yamaha erwartet "unmittelbar vor oder nach Mugello" eine Antwort von Pramac. "Ich glaube nicht, dass wir irgendetwas in Barcelona verkünden können", so die Yamaha-Quelle. Der Grand Prix von Italien findet in der Woche nach Barcelona vom 31. Mai bis 2. Juni statt.
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Wichtige Verhandlungen: Paolo Campinoti im Gespräch mit Gigi Dall'Igna Zoom
Pramac hat also einerseits die Möglichkeit, die Option mit Ducati bis Ende Juli zu ziehen. Andererseits sind die finanziellen Vorteile des Yamaha-Angebots für ein Privatteam verlockend. Aber aus sportlicher Sicht ist die M1 derzeit nicht auf Höhe mit der Ducati Desmosedici.
Der Konkurrenzkampf zwischen VR46 und Pramac, wer künftig das bevorzugte Ducati-Kundenteam sein wird, hat überhaupt erst dazu geführt, dass sich Campinoti das Angebot von Yamaha angehört hat. Ein Wechsel über den er ernsthaft nachgedacht hat.
Denn ihm ist klar, dass er seinen aktuellen Status in der Ducati-Hierarchie nicht über 2026 behalten wird. Das erregte bei Pramac die Gemüter und die Chancen, ab 2025 das neue Satellitenteam von Yamaha zu werden.
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Lin Jarvis versucht seit Wochen, Pramac zu Yamaha zu bringen Zoom
Ein weiterer Aspekt, der die Beziehung zwischen Pramac und Ducati erschwert hat, ist die Entscheidung des Ducati-Managements, die Gehälter der Fahrer zu reduzieren. Das beste Beispiel dafür ist Fermin Aldeguer, der ein Basisgehalt von rund 300.000 Euro erhalten wird.
Campinoti hat sich im nächsten Jahr schon mit der Fahrerpaarung Aldeguer und Franco Morbidelli gesehen. Einen Fahrer vom Kaliber eines Jorge Martin, der um den WM-Titel kämpfen kann, hätte er dann nicht mehr im Stall gehabt.
Marc Marquez betritt die Bühne
Bis vergangene Woche standen die Chancen 50:50, ob Campinoti bei Ducati bleiben wird oder zu Yamaha wechselt. Aber dann ist etwas in Le Mans passiert, was die Wahrscheinlichkeit für einen Verbleib bei Ducati schlagartig auf 95 Prozent erhöht hat.
Marc Marquez hat mit der Gresini-Ducati nur fünf Wochenenden gebraucht, um auf das Level von Martin und Bagnaia zu kommen, obwohl er das Vorjahresmodell fährt. Noch in Jerez hat Marquez seine Präferenz für das rote Team genannt: "Pramac ist ein gutes Team, aber kein Werksteam."
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Marc Marquez kann für Pramac zum Erfolgsgaranten werden Zoom
In Frankreich hat der Spanier seine Worte aber verändert und die Türe geöffnet, dass er auch für ein Satellitenteam fahren würde, wenn er das beste Material und Werksunterstützung erhält: "Da ich konkurrenzfähig bin, ist klar, dass ich im nächsten Jahr das neueste Motorrad haben möchte."
"Für nächstes Jahr möchte ich natürlich versuchen, die neueste Spezifikation zu bekommen - egal welches Motorrad, welche Farbe, welche Marke", sagte Marquez in Le Mans nach seinem zweiten Platz am Sonntag.
Ducati hat bereits Campinoti informiert, dass man daran arbeitet, Marquez im Pramac-Team unterzubringen und ihm Werksmaterial zur Verfügung zu stellen. Damit hat sich das Szenario natürlich über Nacht komplett verändert.
Es gibt nur das Budget für einen zusätzlichen Fahrer
Mit der neuen Gehaltsstrategie kann Ducati nur zwei Fahrer mit gut dotierten Verträgen ausstatten. Das ist einerseits Weltmeister Bagnaia, der bis Ende 2026 unterschrieben hat, und sein künftiger Teamkollege. Bagnaia hat ein Grundgehalt von ungefähr sechs Millionen Euro.
Martin erhält derzeit etwas weniger als vier Millionen Euro Basisgehalt und wird von Ducati bezahlt. Der Madrilene hat den Ducati-Managern bereits erklärt, dass er nicht weniger verdienen will, da er sich als WM-Führender momentan als Nummer 1 im Feld sieht.
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Teamkollegen 2025/26? Francesco Bagnaia und Jorge Martin Zoom
Außerdem hat Martin den Ducati-Managern mitgeteilt, dass wenn er nach dem Grand Prix von Italien keinen Vertrag für das Werksteam auf dem Tisch liegen hat, dann wird er sich mit KTM unterhalten. Denn die österreichische Marke hat Interesse an einer Rückkehr Martins signalisiert.
Wenn Marquez ins Werksteam wechseln würde, dann würde das bedeuten, dass er praktisch alle Vereinbarungen mit seinen persönlichen Sponsoren beenden müsste. Was er einerseits bei Ducati mehr verdienen würde, würde er andererseits durch Sponsoreinnahmen verlieren.
Nachdem Marquez alles durchgerechnet und von Gigi Dall'Igna das Versprechen erhalten hat, dass er bei Pramac genauso wie die beiden Werksfahrer behandelt wird, erklärt seine geänderte Einstellung zu Pramac in Le Mans.
Wenn man bedenkt, dass Martin bei Ducati nur weitermachen will, wenn er im Werksteam fährt, dann wäre Marquez bei Pramac die einzige Möglichkeit, beide Spanier zu behalten. Andernfalls würde einer von beiden einen Gegner, also eine andere Marke, verstärken.
Yamaha findet keinen Tanzpartner
Der größte Verlierer in diesem Puzzle ist Yamaha. Ein Argument, um Fabio Quartararo zur Vertragsverlängerung zu bewegen, war die Rekrutierung eines Satellitenteams. Als VR46 abgesagt hat, blieb nur noch Pramac als Plan B.
"Es gibt keinen Plan C", heißt es aus dem Yamaha-Lager. "Wir hoffen, dass Pramac unser Angebot, das sehr interessant ist, annimmt. Ansonsten gibt es keine Alternative." Sollte das oben skizzierte Szenario so eintreten, dann wird Yamaha auch im nächsten Jahr kein Satellitenteam haben. Dann wäre Lin Jarvis, der sich mit Saisonende zurückzieht, mit seiner letzten großen Aufgabe gescheitert.
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