Tadej Pogačar hat die 15. Etappe der Tour de France gewonnen und seine Führung in der Gesamtwertung ausgebaut. Mit mehr als einer Minute Vorsprung vor dem dänischen Titelverteidiger Jonas Vingegaard darf der Slowene das Gelbe Trikot vorerst behalten. Der belgische Zeitfahrweltmeister Remco Evenepoel kam als Dritter über die Ziellinie.

Die 197,7 Kilometer lange Etappe zwischen Loudenvielle und dem Plateau de Beille gilt als die schwerste der Tour. Sie erstreckt sich über 4.850 Höhenmeter, hat durchschnittlich fast acht Prozent Steigung und fünf anspruchsvolle Bergwertungen. Trotz des Sieges habe ihm die Hitze zu schaffen gemacht, sagte Pogačar im Anschluss an das Rennen. "Ich hätte mir dieses Resultat nach zwei Wochen nicht vorstellen können", sagte er.

In der Gesamtwertung liegt Pogačar nun mehr als drei Minuten vor Vingegaard. Damit ist sein dritter Tour-Triumph nach 2020 und 2021 greifbar nah. Er hatte in diesem Jahr auch die Giro d'Italia gewonnen.

Montag ist Ruhetag

Bei Vingegaards Visma-Team gibt man nicht auf, sieht die Leistungen aber realistisch. "Aktuell sieht es so aus, als sei Pogačar der stärkste Fahrer. Wir müssen das akzeptieren", sagte Sportchef Grischa Niermann. Die Tour sei jedoch erst in Nizza zu Ende. "Wenn er nächste Woche immer noch stärker ist, dann akzeptieren wir das auch." Vingegaard hatte nach seinem schweren Sturz im April nur eine sechswöchige Vorbereitung für die Tour absolvieren können.

Nach den letzten zwei anstrengenden Etappen in den Pyrenäen legen die Radprofis am Montag eine Pause ein. Danach steht noch eine Sprintetappe in Nimes an, ehe die Tour in Richtung der Alpen fortgesetzt wird. Die Rundfahrt endet am 21. Juli mit einem Einzelzeitfahren in Nizza.

Seit Sonntag ist das Thema Corona bei Tour de France wieder präsent. Viele Teams testen nicht mehr auf das Virus, trotzdem gibt es fast täglich neue Fälle. Der Brite Geraint Thomas blieb trotz Infektion im Rennen, sein Teamkollege Thomas Pidcock stieg dagegen aus. Die Tourorganisation führte erneut eine Maskenpflicht in bestimmten Bereichen ein. Bis zum Ende der Rundfahrt in Nizza müssen Masken getragen werden, wenn man in Kontakt mit den Fahrern kommt.