Es war das erwartete Epos. Und selbst wer es aufgrund der späten Ansetzung nicht live miterlebt hatte, konnte am nächsten Morgen schon beim Blick auf die Spieldauer erkennen, wie hart der Abnutzungskampf im roten Sand von Roland Garros gewesen sein musste. Allein: es war noch unerbittlicher als es die Zahlen aussehen ließen.
Rafael Nadal und Novak Djokovic bekämpften sich in ihrem Viertelfinale bei den French Open über vier Stunden und zwölf Minuten. Und das, obwohl der Tennis-Klassiker beim 6:2, 4:6, 6:2, 7:6 (7:4) diesmal in nur vier Sätzen und zwei Durchgänge davon vom Spanier in acht Spielen entschieden worden waren.
Neben der Hoffnung auf großes Tennis und ein denkwürdiges Match bestätigten sich allerdings auch die Befürchtungen, die viele vor dem Duell geäußert hatten. Als der 35 Jahre alte Spanier die hochklassige Partie mit seinem vierten Matchball verwandelte, zeigte die Uhr 1.15 Uhr. Viele der 15.000 Zuschauer im Stade Roland Garros verfolgten das Match in Decken gehüllt. Allein der begeisternde Abnutzungskampf der beiden Altmeister sorgte dafür, dass viele nicht schon vorzeitig die Anlage verlassen hatten.
„Ich finde, sie fangen zu spät an“, sagte Djokovic am frühen Mittwochmorgen. Das Match hatte am Dienstagabend erst gegen 21.00 Uhr begonnen, „aber die Fernsehsender entscheiden, wann gespielt wird. Sie geben das Geld, sie bestimmen, wer in der Night Session spielt, das ist die Welt, in der wir leben“, sagte der Serbe.
Nadal kritisiert und trifft auf Zverev
Und auch sein siegreicher Gegner ließ sich trotz überschwänglicher Freude den kritischen Blick auf die Ansetzung nicht trüben. „Das ist zu spät, kein Zweifel“, sagte Nadal und sagte mit Blick auf sein bevorstehendes Halbfinale: „Ich kann mich jetzt nicht beschweren, denn ich habe zwei Tage frei. Aber es kann passieren, dass du nur einen Tag oder gar keinen frei hast. Ich verstehe, dass das TV viel zahlt, das Turnier und auch wir Spieler deswegen viel Geld verdienen. Aber wir müssen eine Balance finden. 21.00 Uhr Spielbeginn auf Sand und best of five, das kann lange dauern.“
Das wissen natürlich auch die Organisatoren. Doch trotz der Kritik zahlreicher Topprofis solle sich am Bois de Boulogne daran auch in Zukunft nichts ändern. „Die Night Sessions werden bleiben“, sagte Turnierdirektorin Amelie Mauresmo am Mittwoch auf einer Pressekonferenz im Stade Roland Garros. Allerdings werde man sich genau anschauen, ob man den Start der Spiele in Zukunft nicht etwas vorziehen könne, sagte die frühere Weltklassespielerin.
Nadal trifft nach seinem 29. Sieg im 59. Duell mit Djokovic am Freitag nun auf Alexander Zverev, der sich zuvor in vier Sätzen gegen das spanische Wunderkind Carlos Alcaraz durchgesetzt hatte. Immerhin: Die Halbfinals sind für 15.00 Uhr und 18.00 Uhr angesetzt. Das zweite Match kann aber auch deutlich später anfangen, sollte es im ersten entsprechend lange dauern. So wie bei Nadal gegen Djokovic.
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