Ein Flitzer stürmte beim Spiel zwischen Portugal und Uruguay das Feld und hatte eine klare Botschaft. Bild: www.imago-images.de / IMAGO/Bagu Blanco
WM 2022
28.11.2022, 21:54
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Es dauerte bis zum insgesamt 32. Spiel bei dieser Fußball-Weltmeisterschaft in Katar, bis zum ersten Mal ein Flitzer den Platz stürmte.
Doch am Montagabend bei der Partie zwischen Uruguay und Portugal war es auch kein gewöhnlicher Flitzer, der kurz nach der Halbzeit nur auf den Platz rannte, um mit Cristiano Ronaldo ein Erinnerungsfoto zu schießen.
Denn der Besucher auf dem Feld hatte eine besondere Botschaft und rannte mit einer Regenbogenflagge einmal quer über den Platz. Im Fernsehen war davon nur für ein paar Sekunden etwas zu sehen. Denn die Fifa ist äußerst allergisch dagegen, Bilder von Flitzern über das weltweite Signal an die übertragenen Sender zu schicken.
Daher ist die internationale Regie stets darauf bedacht, eher andere Zuschauer oder Spieler in der Nahaufnahme zu zeigen. Ganz zum Missfallen von ARD-Kommentator Tom Bartels, der sich aufgrund des Vorfalls ziemlich in Rage redete.
WM 2022: ARD-Kommentator nimmt Flitzer in Schutz
"Hat man das wirklich nötig, das wegzuschneiden?", fragte der erfahrene Bartels in Richtung Weltverband. "Das ist für mich auch einfach lächerlich", machte er deutlich.
Bereits im Vorfeld des Turniers gab es immer wieder heftige Diskussionen um die Rechte der LGBTQI+-Community in Katar. Hinzu kam das Verbot der One-Love-Kapitänsbinde unter anderem gegen das DFB-Team, das damit ein Zeichen für Vielfalt und Toleranz setzen wollte.
"Lass ihn dieses Zeichen setzen", sagte der 57-Jährige mit Blick auf den Flitzer, der die Regenbogenfahne bei seinem Lauf direkt vor dem Schiedsrichter verlor.
ARD-Kommentator Tom Bartels war mit der Bildauswahl der Fifa nicht zufrieden. Bild: www.imago-images.de / imago images
"Das ist nun wirklich nicht gegen die Fifa-Charta, für die Werte, für die auch die Regenbogenflagge steht. Jeder weiß doch, dass etwas passiert ist. Es wirkt gerade zu grotesk, wenn das von der Regie nicht gezeigt wird", ergänzte Bartels.
Der ARD-Kommentator erzählt zudem, dass man sich bewusst gewesen sei, dass so eine Aktion passieren könnte. "Aber das ist dann Zensur und das hat die Fifa nicht nötig", sagte Bartels.
WM 2022: Flitzer fordert Unterstützung für Iran und Ukraine
Auf den sozialen Netzwerken verbreiteten sich schnell Fotos und Videos des Flitzers. Nachdem er von drei Ordnern vom Platz geführt wurde, gab es laute Buh-Rufe.
Der Flitzer hatte nicht nur die Regenbogenfahne in der Hand, sondern auch ein blaues Shirt mit dem Superman-Logo. Darunter stand "Save Ukraine", auf der Rückseite forderte er "Respect for Iranian Woman".
Mit Blick auf Bartels-Kommentar und der Hoffnung der Fifa, dass dieses Bild nicht um die Welt geht, schrieb ein Twitter-Nutzer mit einem Augenzwinkern: "Bitte teilt das Bild nicht. Bitte nicht." und setzte dahinter ein Regenbogen-Emoji, die Flagge der Ukraine und ein Emoji umringt von Herzen.
Ein User schrieb mit dem Wink auf das Superman-Logo, dass nicht alle Helden einen Umhang tragen. Ein anderer schrieb ihm "die dicksten Eier auf dem Globus" zu.
Das sich beide Team im Laufe der Partie wenige Chancen erspielte, war es für einen User auch das Spannendste an der ganzen Partie.
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Im Al-Janoub Stadium haben sich die Mannschaften von Kamerun und Serbien mit 3:3 getrennt. In der 29. Minute gingen die Kameruner mit einem Tor von Jean-Charles Castelletto in Führung. In der Nachspielzeit nach der ersten Halbzeit legte das serbische Team jedoch umso stärker nach. Zuerst schaffte Abwehrspieler Strahinja Pavlović in der ersten Minute der Nachspielzeit das Ausgleichstor.
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