Gelsenkirchen/Dortmund/Essen (NRW) – Schwer bewaffnete SEK- und BFE-Beamte (Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit) stürmten am Donnerstagmorgen zeitgleich um 6 Uhr mehr als 20 Wohnungen und das Vereinsheim der Ultras Gelsenkirchen.
Razzia nach dem brutalen Überfall von Dortmunder und Essener Ultras und Hools auf hunderte Schalke-Fans!
Spektakulär war der Zugriff in Gladbeck (Kreis Recklinghausen). In der Finsternis schlichen sich Elitepolizisten an ein Einfamilienhaus an. Lautlos brachte das SEK eine Sprengladung an der Haustür an, dann erschütterte eine Explosion die Stille. Pech für die Fahnder: Die Zielperson war nicht zu Hause. Hundeführer trugen hinterher ihre Tiere über die Trümmer zur Durchsuchung.
Rückblick
Es waren schlimme Jagdszenen fast zeitgleich vor 18 Tagen im Morgengrauen: Junge Männer in gelben und roten Shirts rannten schreiend auf die S04-Fans zu, sofort schlugen und traten die jungen Männer aufeinander ein.
Die Schalker Ultras wollten mit Reisebussen nach Berlin zum Spiel gegen Union fahren. Plötzlich tauchten laut Zeugen 150 vermummte Hooligans vor dem heute durchsuchten Ultras-Heim der Schalker auf, prügelten aufeinander ein. Selbst ein unbeteiligter Busfahrer wurde attackiert und mit einem Baseballschläger niedergeschlagen. Als die Polizei eintraf, lag er blutüberströmt neben dem Bus! Auch ein Essener Fan lag schwer verletzt am Boden.
Sofort bildete die Gelsenkirchener Polizei eine Sonderkommission, ermittelte wegen schwerem Landfriedensbruch und gefährlicher Körperverletzung! Jetzt der Zugriff gegen Rädelsführer der RWE- und BVB-Ultras, aber auch bei den Blau-Weißen. Ein Ermittler: „Teilweise haben Schalker massiv auf bereits am Boden liegende Angreifer eingeschlagen und eingetreten, das lässt sich mit Notwehr nicht mehr begründen.“
Polizisten fanden nach der brutalen Auseinandersetzung mehrere Schwerverletzte in der Nähe, weitere tauchten in den Notaufnahmen von Krankenhäusern auf.
Busfahrer: „Das ist wirklich das Allerletzte!“
Auch Maurice Pilz (35) wollte mit seinem Reisebus Schalke-Fans in die Hauptstadt bringen. In BILD erzählte er, wie brutal die Gewalttäter vorgingen. „Ich war morgens kurz nach sechs da. Es standen schon 200 Schalker vorm Ultras-Heim, gegen 6.20 Uhr waren es dann 400. Plötzlich hörte ich Geschrei, dann knallte es, ich dachte erst, es wären Schüsse. Dann sah ich Pyros und teilweise Vermummte in gelben und roten Shirts, die auf die Schalker losstürmten.“
Mehr als 100 Ultras prügelten laut Polizei mit Baseballschlägern und Stangen auf die Fans ein. Pilz: „Ich hab’ mich im Bus verschanzt, den Angriff gefilmt, Polizei und Rettungskräfte verständigt. Erst später habe ich erfahren, dass ein Kollege brutal zusammengeschlagen wurde. Aber auch die Dortmunder haben was abbekommen, ein blutender mit gelbem Shirt taumelte nach dem Überfall zu meinem Bus.“
Der Busfahrer ist immer noch geschockt, wie brutal der Angriff ablief. „Das hat mit Fußball überhaupt nichts mehr zu tun, so gezielt und organisiert Fans anzugreifen, das ist wirklich das Allerletzte!“
Zugriff vor dem Derby
Am kommenden Samstagabend kommt es zum Revier-Derby in Gelsenkirchen. Die Polizei befürchtet dabei erneute Ausschreitungen zwischen Schalkern und Dortmundern. Deshalb gilt in der Arena auf Druck der Polizei auch ein Alkoholverbot. Wenn man an die schlimmen Szenen vor 18 Tagen denkt, eine absolut richtige Entscheidung.
Dass Schalke das Alkoholverbot als „weder zielführend noch verhältnismäßig“ kritisiert hat, rief die Gewerkschaft der Polizei auf den Plan. NRW-Chef Michael Mertens: „Bei der Vereinsführung von Schalke gibt es offenbar massive Defizite, wenn Wünsche von Fans wichtiger sind, als Sicherheitsbedenken, dann stimmt etwas nicht. In anderen Vereinen gibt es diese Probleme nicht. Dort gehört ein Verkaufsverbot von Alkohol bei Hochrisikospielen längst zum Standard.“
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