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Karl-Heinz Rummenigge
Foto: ALEXANDER HASSENSTEIN / POOL / EPADie Berufung von Andreas Rettig zum Geschäftsführer des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat zu einem neuerlichen Zerwürfnis beim seit Jahren krisengeplagten Verband geführt. Karl-Heinz Rummenigge und Oliver Mintzlaff haben ihren sofortigen Rücktritt aus der DFB-Taskforce erklärt – und das zumindest teilweise mit der Verpflichtung Rettigs als Nachfolger von Oliver Bierhoff begründet.
»Nach der sportlich enttäuschend verlaufenen WM in Katar war es wichtig und richtig, mit einer Taskforce an Lösungen zur strukturellen und personellen Neuausrichtung des deutschen Fußballs zu arbeiten. Mit einer klaren und stringenten Philosophie, für welche Werte und Attribute der DFB und insbesondere die Nationalmannschaft stehen und wahrgenommen werden sollen. Mit dem heutigen Tag werde ich mein Engagement nun niederlegen und die Taskforce verlassen, da ich einer weiteren Zusammenarbeit kritisch gegenüberstehe«, lässt sich Mintzlaff, Geschäftsführung der Red Bull GmbH, laut »Kicker« zitieren.
Karl-Heinz Rummenigge wird konkreter. »Der aktuelle, für den DFB öffentlichkeitswirksame Expertenrat, ist nie mit den entsprechenden Entscheidungskompetenzen ausgestattet worden, um effektiv, wirksam und zielstrebig arbeiten zu können«, wird der ehemalige Vorstandsvorsitzende des FC Bayern in einer Mitteilung zitiert, und weiter: »Die Task Force wurde in wichtige Beschlüsse des DFB nicht eingebunden, teilweise nicht einmal informiert. So haben wir von der Installation Andreas Rettigs als Geschäftsführer Sport des DFB, eine durchaus sensible Personalie und diskussionswürdige Entscheidung, durch die Medien erfahren. Auf dieser Basis ist eine vertrauensvolle Zusammenarbeit nicht möglich.«
Rettig oft mit den Bayern-Bossen im Clinch
Rettig gilt als streitbare Persönlichkeit. Aufgrund seiner Ansichten ist er in der Vergangenheit immer wieder angeeckt, in der Branche ist er umstritten. Die ausufernde Kommerzialisierung des Fußballs ist Rettig ein Dorn im Auge.
In den vergangenen Jahren hat sich Rettig auch medial immer wieder als Chefkritiker präsentiert – dabei schonte er weder Verbände, noch Klubs, Profis oder Funktionäre. Vor allem mit den Bossen von Rekordmeister Bayern München lag der 60-Jährige oftmals im Clinch.
Die Taskforce war nach dem Vorrunden-Aus der Nationalmannschaft bei der WM-Endrunde im vergangenen Jahr in Katar gegründet worden. Der Expertenrat soll dafür sorgen, dass sich der Verband und die Nationalelf mit Blick auf die EM 2024 in Deutschland aus dem Tief befreien. Die Berufung Rudi Völlers als DFB-Sportdirektor unmittelbar nach der WM geht auf die Taskforce zurück. Auch die Suche nach einem Erben für Bierhoff, der nach der WM zurückgetreten war, sollte eine Hauptaufgabe der Taskforce sein.
Bisher gehörten dem Gremium neben Rummenigge und Mintzlaff noch Nationalmannschafts-Sportchef Völler, DFB-Präsident Bernd Neuendorf sowie Vize Hans-Joachim Watzke an. Die Suche nach einem neuen Bundestrainer liegt allerdings allein in den Händen von Völler, Neuendorf und Watzke.
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