München – Um genau 14.04 Uhr am Freitagnachmittag wurde eine der spannendsten Fragen beantwortet, die Europas Fußball derzeit beschäftigt: Welchen Klub trainiert Xabi Alonso kommende Spielzeit?
Aufgrund der Größe des Anlasses setzte der Baske auf Englisch an: "Es war eine Saison mit vielen Spekulationen bezüglich meiner Zukunft. Bis jetzt gab es so viele Spiele." Die Zeit über die Länderspielpause habe Alonso genutzt, um sich Gedanken zu machen und der Vereinsspitze, um Geschäftsführer Simon Rolfes, CEO Fernando Carro und Werner Wenning, dem Vorstands- und Aufsichtsratsvorsitzenden der Bayer AG, mitzuteilen, dass er ein weiteres Jahr in Leverkusen bleibt. "Ich habe nach reiflicher Überlegung die Entscheidung getroffen, dass das der richtige Ort für mich ist. Wir sind noch nicht am Ende, wir haben noch viel vor."
Hoeneß als prominenter Befürworter Nagelsmanns
You will walk alone, Liverpool. Mia san ned mia, FC Bayern. Alonso bleibt zwischen Bayerwerk und Wasserturm, an Wupper, Dhünn und Rhein. Somit braucht der Rekordmeister einen neuen Kandidaten und ist dabei offenbar auf einen alten Bekannten gestoßen: Julian Nagelsmann. Wie die "Bild" berichtet, gab es bereits erste Gespräche zwischen Sportvorstand Max Eberl und dem Management des Bundestrainers. Nagelsmann selbst könnte sich gut vorstellen, nach München zurückzukehren – und hat auch einen großen Befürworter: Ehrenpräsident Uli Hoeneß.
"Wenn ich an die Geschichte mit Julian Nagelsmann denke, der zu einem Zeitpunkt entlassen oder beurlaubt wurde, wo noch alle drei Titel möglich waren, das ist eigentlich nicht eine Sache, die zum FC Bayern passt", kritisierte der 72-Jährige im Bayerischen Rundfunk das Vorgehen der damaligen – und inzwischen auch ehemaligen – Vorstände Hasan Salihamidzic und Oliver Kahn.
Matthäus: Nagelsmann "mein Favorit" für Trainerstelle beim FC Bayern
Auch Rekordnationalspieler Lothar Matthäus hält Nagelsmann für den geeignetsten Kandidaten für die ab Sommer freie Trainerstelle beim FC Bayern. "Mein Favorit ist Julian Nagelsmann", sagte Matthäus am Samstagabend bei Sky vor dem Topspiel der Münchner gegen Borussia Dortmund. "Ich bin der Meinung, dass Julian Nagelsmann ganz sicher bereit wäre, sich das Gespräch anzuhören, was Bayern München suchen müsste."
"Fürsprecher (bei den Bayern) hat er ja einige", sagte Matthäus, der die Trennung von Nagelsmann im März 2023 als "überflüssig" bezeichnete, aber auch andeutete, dass nicht jeder in München überzeugt sei. "Wenn alle dafür wären, wäre Julian Nagelsmann wahrscheinlich morgen früh im Büro."
Sportvorstand Max Eberl wollte die Spekulationen um Nagelsmann nicht kommentieren. "Ich weiß, dass das die ganze Öffentlichkeit interessiert und dass jeder teilhaben möchte an den Gedanken, die wir haben", sagte Eberl am Samstagabend nach dem 0:2 des deutschen Rekordmeisters gegen Borussia Dortmund. "Aber ich habe es oft genug gesagt, wir klopfen ab und deswegen hat mich auch dann die Entscheidung von Xabi überhaupt nicht mehr berührt, weil wir schon lange woanders unterwegs waren", schilderte Eberl.
Wettrennen zwischen FC Bayern und DFB um Nagelsmann?
Bei Nagelsmann könnte es jetzt aber zu einem Wettrennen zweier deutscher Giganten kommen: Dem FC Bayern auf der einen Seite. Eberl kündigte bei "Sky" an, die Trainerfrage am liebsten noch im April klären zu wollen. Gleichzeitig will auch der DFB Nagelsmanns nach der Heim-EM auslaufenden Vertrag verlängern. "Von unserer Seite ist es absolut wünschenswert, es ist sehr harmonisch. Und ja, ich glaube, von unserer Seite würde dem nichts entgegenstehen. Aber ja, wir müssen miteinander sprechen und ich bin sehr zuversichtlich, dass wir dann zügig zu einem Ergebnis kommen", umgarnte DFB-Präsident Bernd Neuendorf seinen Coach nach dem Erfolg gegen die Franzosen.
Und Nagelsmann selbst? Will noch eine Entscheidung vor dem Turnier treffen. In die eine oder andere Richtung.
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